Tatort-Kommissarin Friederike Kempter: „Ich bin kein großer Krimi-Fan“
Die Schauspielerin und langjährige Tatort-Kommissarin Friederike Kempter, 40, hält den „Boom der TV-Krimis für ein merkwürdiges Phänomen“. In der neuen Ausgabe des Kriminalmagazins ZEIT Verbrechen sagt sie über das Vorabendprogramm: „Das sind Gutenachtgeschichten, die niemandem wehtun sollen, weit entfernt von dem Schmerz, den ein Gewaltverbrechen im realen Leben auslösen würde.“ Und weiter: „Diese Bagatellisierung irritiert, ich bin kein großer Krimi-Fan.“
Die Schauspielerin spricht zudem über eigene jugendliche Gesetzesbrüche: „Meine größte illegale Freude war es, nachts in Freibäder einzubrechen: über Zäune und Mauern klettern, in der Dunkelheit nackt schwimmen, die Heimlichkeit, das Gefühl von Freiheit und Verwegenheit – herrlich!“ Und weiter: „Aber auch dabei bin ich erwischt worden, meine Mutter musste mich morgens um sechs auf der Polizeiwache abholen.“ Sie erklärt: „Ich tauge wohl nicht zur Kriminellen.“
Für sie gebe es einen Unterschied zwischen Recht und Gerechtigkeit: „Das Betäubungsmittelgesetz ist ein Beispiel . Auch dass die üblen Beleidigungen, die Renate Künast im Netz über sich ergehen lassen musste, richterlich als von der Meinungsfreiheit gedeckt bewertet wurden, macht mich fassungslos“, so die Schauspielerin.
„Wie kriminell bin ich?“ – diese Frage stellen sich im Magazin ZEIT Verbrechen stets prominente Persönlichkeiten aus Kultur, Politik und Wirtschaft, bereits beantwortet wurde sie u.a. von Charly Hübner oder Wolfgang Kubicki. Im aktuellen Heft antwortet darauf neben Friederike Kempter die Quarks & Co-Moderatorin Mai Thi Nguyen-Kim.
Die aktuelle Ausgabe von ZEIT Verbrechen erscheint am 19. November im Handel. Sie ist unter shop.zeit.de/verbrechen erhältlich.