Ulf Merbold in ZEIT CAMPUS: Gott ist naturwissenschaftlich nicht auszuschließen
Die Forschung und insbesondere die Grundlagenforschung versteht Merbold als „Element der Kultur“ einer Gesellschaft und sieht ihre Aufgabe darin, „das Wissen zu vertiefen. Um uns selbst in das System der Natur oder der Schöpfung einordnen zu können“. Nur nach dem unmittelbaren Nutzen von Forschungsinvestitionen zu fragen bezeichnet er als einen „kapitalen Fehler“ und wehrt sich „gegen diese utilitaristische Weltsicht“.
Um seinem Traum eines Physikstudiums nachzugehen, verließ der in Thüringen Geborene 1961 die DDR: „Der Mauerbau war ein traumatisches Erlebnis. Alles zu verlassen, ohne zu wissen, ob ich es wieder sehen würde, war die schwerste Entscheidung meines Lebens.“ Den Westen empfand er zunächst als Schock: „Das Leben in der DDR hatte ganz andere Formen. Man entzog sich dem Druck des Systems, indem man sehr gute Freunde hatte; viele Dinge wurden in privaten Zirkeln gemacht. Wenn jemand ein Taschenbuch hatte von Böll oder Grass, das war ein Ereignis, darüber tauschte man sich aus. Die Kommunikation war von den Inhalten her viel attraktiver als das, was in West-Berlin unter jungen Leuten eine Rolle spielte … Das war für mich am Anfang ein Problem.“
Das Gespräch mit Ulf Merbold erscheint in der neuen Ausgabe von ZEIT CAMPUS, die ab dem 25. Juli 2007 im Handel erhältlich ist.
Gerne senden wir Ihnen auf Anfrage das komplette Interview zu.