Promotion: Nicht auf Wissenschaft beschränken, sondern Alternativen offenhalten
Der Soziologe Heiner Minssen warnt in der aktuellen ZEIT CAMPUS Promovierende davor, sich auf die Wissenschaft zu beschränken: „Sie müssen sich bewusst machen, dass eine wissenschaftliche Laufbahn mit Risiken verbunden ist. Und sie sollten sich auch nicht einseitig auf die Wissenschaft beschränken, sondern sich Alternativen offenhalten.“
Minssen erforscht gemeinsam mit Kollegen der Universitäten Bochum und Köln in einer bislang unveröffentlichten Studie die Laufbahnen junger Wissenschaftler. In ZEIT CAMPUS spricht Minssen exklusiv über zentrale Ergebnisse der noch laufenden Untersuchung. Viele würden erst in der Postdocphase merken, dass ihnen eine wissenschaftliche Laufbahn zu riskant ist, erzählt Minssen: „Ich kenne Juniorprofessoren, die wissen kurz vor Ablauf ihres Vertrages nicht, wie es mit ihnen weitergehen soll. Das finde ich skandalös.“ Manche Wissenschaftler hangelten sich dann von Vertrag zu Vertrag und bekämen keine neue Anstellung mehr: „Im schlechtesten Fall sind Sie Experte für ein Spezialproblem, das außer Ihnen und Ihrem Promotionsbetreuer keinen interessiert. Sie sind überqualifiziert und können in der Wirtschaft nicht Fuß fassen“, erklärt Minssen. Der Professor an der Ruhr-Uni Bochum sieht auch die Professoren und Betreuer in der Pflicht: „Dass Professoren ihre Mitarbeiter nicht nur inhaltlich betreuen, sondern mit ihnen auch über die Karriereplanung sprechen, hat sich noch nicht durchgesetzt.“
Unter dem Titel „Will ich einen Doktor machen?“ liefert ZEIT CAMPUS außerdem Links, Tipps und die fünf wichtigsten Fragen, die man sich vor der Doktorarbeit stellen sollte.
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