Manuela Schwesig: Väter wollen nicht nur für den Gutenachtkuss zu Hause sein
Bei einer ZEIT MATINEE am Sonntag in Hamburg sprach sich Manuela Schwesig für die Gleichstellung von Frauen und Männern aus. Obwohl sich 90 Prozent der Bevölkerung für gerechte Löhne aussprächen, fände „gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ nicht statt. „Wenn Frauen sich für Kinder entscheiden, haben sie Nachteile“, sagte die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Gespräch mit ZEIT-Herausgeber Josef Joffe und ZEIT-Redakteur Roman Pletter. Dabei würden auch viele Väter gern „die Arbeitszeit reduzieren, um für mehr als nur für den Gutenachtkuss zu Hause zu sein“.
Die Familienministerin räumte ein, dass „wir eine Baustelle bei der Kinderarmut haben“. Besonders Kinder von Alleinerziehenden seien betroffen, unter anderem, weil viele unterhaltspflichtige Elternteile die Zahlungen verweigern würden. Dazu sagte Manuela Schwesig: „Wenn sie sich für Kinder entscheiden, erwarte ich von den Eltern, dass sie ihre Beziehungsprobleme zurückstellen, um für die Kinder zu sorgen.“ „Am wichtigsten zur Vermeidung von Kinderarmut“ sei es aber „Alleinerziehende in Jobs zu bringen“.