Pressemitteilung der
ZEIT Verlagsgruppe

3. November 2016

Ursula von der Leyen beim ZEIT Wirtschaftsforum: „Der einsame Held ist out“

Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen forderte beim ZEIT Wirtschaftsforum im Hamburger Michel einen modernen Führungsstil in den Chefetagen: „Modernisierung verlangt eine andere Führung. Wer heute noch als Patriarch daher kommt, hat bereits verloren. Der einsame Held ist out. Wir brauchen eine Führung, die kooperativ ist, eine Führung, die angesichts der Generation Y auch motiviert, überzeugen, mitnehmen kann“, so von der Leyen.

Großen Nachholbedarf sieht von der Leyen bei der Rekrutierung von Frauen für die Bundeswehr: „Wir sind nicht der Renner bei Frauen“, so von der Leyen. Derzeit stellen Frauen 11 Prozent bei der Truppe. Zu Beginn ihrer Amtszeit als Verteidigungsministerin habe sie sich gewundert, warum ihr ausschließlich Männer für die Beförderung in höhere Führungspositionen  vorgeschlagen wurden. An die Erklärungen, Frauen würden oftmals gar nicht wirklich in Führungspositionen wollen und es sei schwierig, Beruf und Kindererziehung zu vereinen, hätte sie nicht geglaubt. Sie habe eine Evaluierung angeordnet, um genau zu sehen, wo die Frauen verloren gehen. „Wir haben gläserne Decken und zwar zu viele“, so von der Leyen zum Ergebnis der Untersuchung. Frauen würden bei der Auswahl für höhere Positionen durch den Vorgesetzten systematisch schlechter beurteilt, „da die Vorgesetzten nach dem Motto agieren ‚Schmidt sucht Schmidtchen‘“. Sie suchten nach dem, was sie bereits kennen. „Vielen war das nicht bewusst. Viele waren überzeugt, dass Frauen sogar bevorzugt würden. Es brauchte die Daten, die Zahlen und die Fakten, um den Unconscious Bias aufzudecken“, so von der Leyen. Bei den Offiziersanwärterinnen habe die Bundeswehr mittlerweile eine Quote von 25 Prozent.

Beim ZEIT Wirtschaftsforum im Hamburger „Michel“ versammelten sich am 3. November 2016 zum achten Mal führende Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft, darunter Ursula von der Leyen, Matthias Müller, Christian Sewing und Olaf Scholz.

Partner des ZEIT Wirtschaftsforums 2016 sind Deutsche Bank, die Initiative Chefsache, SOS-Kinderdorf und Volkswagen AG.

Das Hashtag zur Veranstaltung lautet #zeitwifo. Das gesamte Konferenzprogramm finden Sie unter www.zeit-wirtschaftsforum.de. Weitere Informationen zu den ZEIT KONFERENZEN unter www.zeit-konferenzen.de.

Bildmaterial zu dieser Veranstaltung senden wir Ihnen auf Anfrage gerne zu.

Silvie Rundel
Leiterin Unternehmenskommunikation und Veranstaltungen