Robert De Niro über seinen Vater: „Er war ein komplizierter Mann“
Der Schauspieler Robert De Niro spricht im neuen ZEITmagazin MANN über das Verhältnis zu seinem Vater. De Niros Vater war ein Künstler, der zeit seines Lebens nie die öffentliche Anerkennung bekam, die er sich gewünscht hat. Robert De Niro sagt: „Er war ein komplizierter Mann.“ Und weiter: „Ich habe nicht verstanden, wovor mein Vater Angst hatte.“
Als De Niro seinen Vater Anfang der sechziger Jahre in Frankreich besuchte, wo der Vater zwischenzeitlich lebte, war er ratlos. „Ich sagte zu meinem Vater: ‚Du hast so viele deiner Bilder in deiner Wohnung herumstehen, warum gehen wir nicht zusammen in die Galerien und bieten sie dort an? Was hast du zu verlieren?‘“
De Niro selbst hat aus dem Verhalten seines Vaters für seine eigene Karriere früh Konsequenzen gezogen: „Ich bin zu allen offenen Castings gegangen, von denen ich gehört habe. Ich hatte keine Angst davor, zurückgewiesen zu werden. Ich hatte nicht mal einen Agenten. Ich bin einfach hingegangen, habe mich angeboten.“
Der Vater ist 1993 gestorben, und der Sohn hat das Studio seines Vaters bis heute im Originalzustand belassen. Manchmal besucht er es. „Die Besuche tun mir gut. Ich habe das Gefühl, dass ich ihm das schuldig bin. Ich lasse das Studio in diesem Zustand, damit meine Kinder, seine Enkel, sehen können, wie er gelebt hat.“
Die französische Fotografin Brigitte Lacombe hat Robert De Niro für das Titelbild der aktuellen Ausgabe von ZEITmagazin MANN fotografiert. Den vollständigen Artikel senden wir Ihnen für Zitierungen gerne zu. Bitte beachten Sie die Quellenangabe „ZEITmagazin MANN“.
Die neue Ausgabe erscheint am Dienstag, 14. März 2017; der Copypreis liegt bei 8,50 Euro.