Bestsellerautor Paul Auster solidarisiert sich mit verfolgten Journalisten in der Türkei
Bei einer ZEITmagazin Veranstaltung am Dienstagabend in Hamburg äußerte sich Paul Auster zu einem Tweet von Can Dündar, in dem sich Auster mit einer Botschaft an alle inhaftierten Journalisten in der Türkei gewandt hatte: „Ich stehe euch in Solidarität bei, wohlwissend, dass nur die Wahrheit uns befreien kann.“ Der US-amerikanische Autor sagte zum ZEITmagazin-Chefredakteur Christoph Amend: „Es drückt genau das aus, was ich fühle und ich habe mich jetzt schon einige Zeit mit dieser ‚türkischen Frage‘ auseinandergesetzt.“
Zum Hintergrund erklärte Auster, dass er bereits vor fünf Jahren in einen Konflikt mit Erdoğan geriet. In einem Interview mit einer türkischen Journalistin sagte er damals: „Ich möchte Ihnen erklären, dass der Grund, warum ich keine Einladungen in die Türkei akzeptiere, ist, dass ich gegen Erdoğans Verhaftungen von Autoren und Journalisten protestiere. Ich möchte da deswegen einfach nicht hingehen.“ Der türkische Präsident habe ihn daraufhin „als dumme Person, die keine Ahnung von nichts hat“ bezeichnet.
Auster verglich Erdoğan außerdem mit US-Präsident Donald Trump: „Sie sind sich sehr ähnlich. Sie sind ähnlich dünnhäutige und autoritäre Machthaber, die um sich schlagen und die Sachen sagen, die ihnen gerade in den Sinn kommen.“
Die Veranstaltung, bei der Paul Auster seinen neuen Roman „4 3 2 1“ vorstellte, wurde vom ZEITmagazin gemeinsam mit dem Rowohlt Verlag, der Buchhandlung HEYMANN und dem Thalia Theater ausgerichtet.