Bilderbuch-Sänger Maurice Ernst über handgreiflichen Lehrer: „Die Attacke war extrem“
In der aktuellen ZEIT CAMPUS spricht Maurice Ernst über seine Zeit auf der Klosterschule: „Tradition und Disziplin waren wichtig. Ich musste ‚Grüß Gott‘ zu den älteren Schülern sagen. Ich habe auch einmal eine Watsche bekommen. (…) Es war ein Schenkerl, wie wir in Österreich sagen. Der Lehrer hat mir sein Knie in den Oberschenkel gestoßen.“ Danach habe der Bilderbuch-Sänger die ganze Nacht wachgelegen: „Die Attacke war extrem, eine Katastrophe, weil meine Eltern so was nie gemacht haben und mir diese Art der Strafe fremd war.“ Am nächsten Tag habe sich der Lehrer bei ihm entschuldigt.
Für Ernst ist die Kirche „der Archetyp des Entertainments“ mit Merchandising, Stars und Legenden. In ZEIT CAMPUS erzählt er von einem Besuch der Band in Rom und dem vergeblichen Warten auf den Papst: „Der Papst ist so ähnlich wie Snoop Dogg bei einem Konzert: Er kommt und er geht, wann er will. Er sitzt hinten im Backstage und chillt. On stage winkt er ein bisschen. Das ist Mystik! Das ist Religion!“ Daran denke der Sänger auf der Bühne: „Im besten Fall schaffe ich einen Raum, in dem die Zuschauer aus ihrem normalen Leben ausbrechen und transzendente Gefühle entwickeln.“
Richtig Singen gelernt habe Ernst nicht, für ihn sei das Psychologie: „Wenn man mit sich im Reinen ist und keine Angst hat, kann man auch singen. Jeder kann singen, wenn er nur auf sich selbst hört.“ Ähnlich frei ist er beim Schreiben seiner Songs: „Ich stehe morgens in meinem Zimmer, tanze ein bisschen, nehme das Mikro in die Hand und versuche gleich mal, die Zunge zu lösen. Ich singe Sätze und gebe Laute von mir.“
Die aktuelle Ausgabe ZEIT CAMPUS inklusive Extraheft Praktikum und Beileger für Ingenieure erscheint mit dem Titel „Oh Shit! Wie Rückschläge uns stärker machen“ und ist ab dem 4. April 2017 im Handel erhältlich.
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