Olaf Scholz: „G20 ist ein antiimperialistisches Projekt“
Bei einer ZEIT Veranstaltung am Sonntag in Hamburg kommentierte Olaf Scholz das bevorstehende Treffen in der Hansestadt: „Die G20 ist ein antiimperialistisches Projekt.“ Im Gespräch mit ZEIT-Redakteurin Elisabeth Niejahr erläuterte Hamburgs Erster Bürgermeister seine Einschätzung: Anders als bei der G8 „nehmen hier nicht nur die ehemaligen Kolonialmächte teil – vielleicht ergänzt durch Russland.“ Die G20 würde rund 80 Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung vereinen. Olaf Scholz begründete die Entscheidung, warum das Treffen in Hamburg stattfindet: „Nur drei, vielleicht vier Großstädte in Deutschland sind in der Lage, 10.000 Teilnehmer aufzunehmen.“ Außerdem passe das internationale Großereignis zur weltoffensten Stadt Deutschlands.
Olaf Scholz äußerte sich positiv zur europafreundlichen Stimmung in der Bevölkerung: „Trump, Putin und Erdogan haben uns deutlich gemacht, was wir an der EU haben.“ Er sagte aber auch, dass man die Deutschen im Wahlkampf auf die Folgen des Austritts Großbritanniens vorbereiten müsse: „Der Brexit wird teuer. Deutschland wird mehr zahlen, weil ein großes Land fehlen wird.“ Scholz sieht den Grund für die Entscheidung der Bürger Großbritanniens darin, dass „alle Premierminister schlecht über die EU geredet“ haben. „Irgendwann glauben die Leute ihren Politikern.“
Die Veranstaltung, bei der Olaf Scholz sein Buch „Hoffnungsland“ vorstellte, wurde von der ZEIT gemeinsam mit dem HOFFMANN & CAMPE Verlag und der Buchhandlung HEYMANN im Helmut Schmidt-Auditorium der Bucerius Law School ausgerichtet.