Staatssekretär Karl-Josef Laumann kritisiert die Ökonomisierung des Gesundheitssystems
Bei der ersten ZEIT DOCTOR Sprechstunde in Berlin kritisierte Staatssekretär Karl-Josef Laumann, Patientenbeauftragter der Bundesregierung, im Zusammenhang mit einer Über- und Fehlversorgung die Ökonomisierung des Gesundheitssystems sowie die Rolle des Patienten darin: „Leute, denkt dran, das ist kein Kunde, das ist ein hilfesuchender Mensch.“ Die einzige Lösung dieses Problems sieht er in der ökonomischen Unabhängigkeit von Ärzten: „Ich würde mir eigentlich den niedergelassenen Arzt wünschen – grundsätzlich in der Freiberuflichkeit. Dass er gut ausgebildet ist, dass man zu ihm geht, um einen Rat zu bekommen, er aber an dem Rat wirtschaftlich nicht mehr beteiligt ist.“
Die erste ZEIT DOCTOR Sprechstunde „Der informierte Patient“ fand am 17. Mai im Jüdischen Museum Berlin statt. Über die Informationsfindung sowie das Mitspracherecht von Patienten bei Diagnose- und Behandlungsoptionen diskutierten neben Staatssekretär Laumann Prof. Dr. Ferdinand Gerlach, Vorsitzender des Sachverständigenrats zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen und stellvertretender Vorsitzender des Stiftungsrats der Stiftung Gesundheitswissen, Prof. Dr. Ina B. Kopp, Leiterin des AWMF-Instituts für Medizinisches Wissensmanagement, und Dr. Martin Danner, Bundesgeschäftsführer der BAG SELBSTHILFE e.V.
Eine Veranstaltung von ZEIT DOCTOR in Zusammenarbeit mit der Stiftung Gesundheitswissen.