LUCHS-Preis Februar für Marian De Smet: „Hendrik zieht nicht um“
Der LUCHS-Preis Februar geht an Marian De Smet für ihr Buch „Hendrik zieht nicht um“, erschienen im Gerstenberg Verlag, übersetzt von Andrea Kluitmann und empfohlen für Kinder ab sechs Jahren.
Hendrik mag sein Zuhause. Ganz besonders gefällt ihm der kleine Pfad, der direkt von seinem Haus zu Berkan, seinem besten Freund, führt. Doch seine Eltern möchten umziehen – ans andere Ende der Stadt. Als Hendrik mit den Umzugsplänen konfrontiert wird und Berkan erfährt, dass er von nun an in den beengten Wohnverhältnissen seiner Familie ein Zimmer mit seiner Uroma teilen soll, entscheiden sich die Jungen wegzulaufen. Auf der Flucht durch ihre belgische Heimatstadt erkennen die Achtjährigen die Hürden des Weglaufens – der Koffer ist schwer, das Geld für Essen fehlt und sie kennen sich nicht aus. Doch dann lernen sie Pia kennen. Das Mädchen, das mit ihrer kurdischen Familie aus dem Irak geflohen ist, lebt notdürftig in einer Kirche. Für die drei Kinder scheint es logisch, dass Pias Familie einfach in Hendriks neues Haus ziehen kann. Die Familie hätte so eine feste Unterkunft und Hendrik könnte in seiner gewohnten Umgebung bleiben. Nach einem abenteuerlichen Tag geht ihr Plan jedoch nicht auf. Alle Kinder gelangen sicher zu ihren Familien zurück und lernen, sich mit ihrer Situation zurecht zu finden.
„Was ist Heimat? Sind es Menschen, Gebäude oder Gegenstände? Und was davon ist wie wichtig? Jedes der drei Kinder wird eigene Antworten darauf finden müssen“, berichtet Katrin Hörnlein in der ZEIT. „Der Autorin, die neben dem Schreiben als Erzieherin arbeitet, gelingt es auf erstaunliche Weise, wie durch die Augen der Achtjährigen zu blicken. Sie verzichtet auf jede Übersteigerung und lässt alle Dramatik und Dringlichkeit aus dem unverstellten, mal naiven, mal amüsierten, mal überraschend pragmatischen Blick der Kinder entstehen.“
Jeden Monat vergeben DIE ZEIT und Radio Bremen den LUCHS-Preis für Kinder- und Jugendliteratur. Aus den zwölf Monatssiegern wird der Jahres-LUCHS gewählt. Die Jury bilden Brigitte Jakobeit, Übersetzerin, Maria Linsmann, Kunsthistorikerin, und Anja Robert, Redakteurin bei Radio Bremen. Den Vorsitz hat Katrin Hörnlein, die bei der ZEIT das Ressort Junge Leser und die Kinder- und Jugendliteratur verantwortet.
Radio Bremen stellt das Buch und den aktuellen Preisträger vor: am Donnerstag, 07. Februar 2019, um 15.10 Uhr auf Bremen Zwei und am Sonnabend, 09. Februar 2019, um 14.40 Uhr auf COSMO. Das Gespräch zum Buch wird online abrufbar sein unter: www.radiobremen.de/luchs.