Ben Witter Preis 2018 geht an Christian Bartel
Der renommierte Ben Witter Preis geht in diesem Jahr an den Schriftsteller und Journalisten Christian Bartel. Die Jury der Ben Witter Stiftung ehrt damit einen „brillanten Satiriker, einen ebenso heiteren wie bösen Beobachter politischer Phänomene und Phantome“, wie sie zusammenfasst. Die Jury urteilt: „Ob Bartel sich der Traditionsoffensive der Bundeswehr annimmt oder dem deutschen Fetisch Auto: Seine subtilen Grotesken, zum größten Teil für die Berliner taz verfasst, steigern die Absurditäten unseres politischen und gesellschaftlichen Alltags fröhlich ins Monströse. Dem scharfsinnigen Sprachbeobachter und Stimmenimitator gelingt es mit staunenswerter Leichtigkeit, sich die unterschiedlichsten Jargons und Tonlagen zwischen cooldoof und wahnbürgerlich anzuverwandeln. Bartels kunstreich gefakte Reportagen und Homestories sind kleine Sprachkomödien – nicht zuletzt zum atemlos sich anbiedernden Geplapper des medialen Mainstreams.“
Christian Bartel, geboren 1973 in Bonn, hat sich auch als Romanautor („Betreutes Wohnen“, Ullstein Verlag) und Poetry-Slammer einen Namen gemacht und gehört zu den Gründern der Bonner Lesebühne „Ferkel im Wind“.
Die Verleihung des Ben Witter Preises an Christian Bartel findet am 10. September 2018, um 19.00 Uhr im Hamburger Literaturhaus, Schwanenwik 38, statt. Die Laudatio hält Susanne Fischer.
Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. Er wurde erstmals 1995 verliehen. Zu den Preisträgern gehören Gabriele Goettle, Georg Stefan Troller, Wladimir Kaminer, Willi Winkler, Elfriede Gerstl, Rolf Vollmann und – im vergangenen Jahr – das Autorenteam Gerhard Henschel und Gerhard Kromschröder. Stifter ist der 1993 verstorbene Hamburger Schriftsteller und Journalist Ben Witter.