Pressemitteilung der
ZEIT Verlagsgruppe

23. November 2017

Bestseller-Autor Daniel Kehlmann: „Um von der Vergangenheit zu erzählen, muss man erfinden“

Bestseller-Autor Daniel Kehlmann erzählt in einem Interview in der neuen Ausgabe von ZEIT GESCHICHTE, wie er in seinen historischen Romanen die Grenze zwischen Wahrheit und Fiktion zieht: „Um von der Vergangenheit zu erzählen, muss man erfinden.“ Er sammle Fakten und lasse dann seine Fantasie spielen: „Nur Geschichten lassen sich erzählen. Daten allein sind stumm.“ Marotten und Details seiner Figuren wie Essensreste im Bart des Schwedenkönigs Gustav Adolf denke er sich dann aus. „Solche Dinge muss man erfinden, aber das macht sie nicht unwahr.“

Kehlmanns neuer Roman „Tyll“ spielt in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Was Kehlmann besser als die Historiker von diesem Krieg erzählen könne, sei „das Vergessen“. „Die meisten Opfer sind verschwunden und vergessen, ohne Spuren, niemand erinnert sich an sie.“ Und weiter: „Die Romanautoren aber können die Verschwundenen neu erfinden.“ Die Zeit zwischen 1618 und 1648 sei für Schriftsteller sehr spannend: „Es ist nun mal eine erschütternde, aufregende Zeit, die Deutschland geprägt und für immer verändert hat. Natürlich fühlt man sich als Schriftsteller davon herausgefordert und angezogen.“

Daniel Kehlmann ist einer der erfolgreichsten deutschen Schriftsteller der Gegenwart, international bekannt wurde er mit dem Roman „Die Vermessung der Welt“. Sein neuer Roman „Tyll“ kam im Oktober 2017 auf den Markt.

Die neue Ausgabe der ZEIT GESCHICHTE erschien am 21. November 2017 mit dem Titel „Der Dreißigjährige Krieg. Eine deutsche Tragödie 1618-1648“. Das ganze Interview senden wir Ihnen für Zitierungen gerne zu.

 
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