Pressemitteilung der
ZEIT Verlagsgruppe

21. Juni 2018

Big Data: Internationaler Aufruf an Whistleblower

Gemeinsam mit mehreren internationalen Medienpartnern rufen DIE ZEIT und ZEIT ONLINE Whistleblower auf, ihnen Blicke hinter die Kulissen von IT-Unternehmen und deren Umgang mit Daten zu ermöglichen. Beteiligt an dem Aufruf sind Mediapart (Frankreich), The Daily Telegraph (Großbritannien), The Intercept (Vereinigte Staaten) und WikiTribune (Großbritannien).

Die Technologiebranche hat Nutzern und Wirtschaft in den vergangenen zwei Jahrzehnten eine Vielzahl neuer Möglichkeiten eröffnet und das Leben der Menschen verändert. Unternehmen, die in großem Stil Daten verarbeiten, verfügen über großen Einfluss und kennen manche persönlichen Geheimnisse. Zum Teil arbeiten die Unternehmen eng mit Geheimdiensten zusammen. Sie entwickeln einen immer stärkeren Einfluss auf demokratische Prozesse. Zuletzt wurde die Frage wichtig, wie digitale Plattformen auf die zunehmende Verbreitung von Fake News reagieren oder wie sie sich gegen staatliche Einmischung zur Wehr setzen.

DIE ZEIT und ZEIT ONLINE wenden sich gemeinsam mit ihren internationalen Partnern an Personen, die Informationen besitzen, wonach ein Technologieunternehmen etwas Falsches tut oder mit seinen Daten nicht korrekt umgeht – unabhängig davon, ob die fraglichen Daten auf sozialen Medien genutzt werden, für Marketingzwecke, im Gesundheitswesen, der Strafverfolgung, zum Maschinellen Lernen, durch Künstliche Intelligenz oder für andere Zwecke.

Wer Hinweise hat, die er an ein globales Publikum von mehr 46 Millionen Lesern in drei Sprachen (Deutsch, Englisch, Französisch) weitergeben möchte, kann sich bei einem der Partner melden.

Die Medienpartner arbeiten zusammen mit The Signals Network. Die gemeinnützige amerikanische Stiftung, die mit Antoine Deltour und John Kiriakou zwei prominente Whistleblower und mit Ben Wizner einen international renommierten Menschenrechtsanwalt als Berater gewonnen hat, kümmert sich um den Schutz der Whistleblower, um Anwälte und psychologische Betreuung, bis im Extremfall hin zu einer sicheren Unterbringung. Die beteiligten Redaktionen recherchieren den Inhalt, also das, was ein Whistleblower an Hinweisen mitbringt. Beide Aufgaben werden streng voneinander getrennt.

Wer einem der Partner etwas mitteilen will, kann sich über eine verschlüsselte Telefonnummer, über verschlüsselte E-Mail-Postfächer oder den anonymen digitalen Briefkasten von ZEIT ONLINE melden. Weitere Details finden Sie unter: www.zeit.de/aufruf-big-data