Caroline Link in ZEIT CAMPUS: Filmstudenten wagen heute zu wenig
Link weiter: „Schon bei der ersten Übung versuchen sie, mit Profis vor und hinter der Kamera zu arbeiten.“ Das gebe zwar Sicherheit, aber ihrer Meinung nach müsse man doch gerade am Anfang etwas wagen und „nicht sofort nach dem Kontakt zur Industrie schielen“.
Für ihren Film „Nirgendwo in Afrika“ erhielt Link 2003 den ersten deutschen Oscar seit 23 Jahren. Das so wenige deutsche Filme einen Oscar erhalten, liege aber nicht am knappen Budget: „Wir haben derzeit ein großes Potenzial an guten Regisseuren, und es entstehen viele beachtliche Filme. Aber herausragend sind nur wenige. Die schüttelt man eben nicht aus dem Ärmel.“ In Hollywood gebe es zwar größere Budgets und schillerndere Stars, aber gute Geschichten seien auch dort Mangelware. Link weiter: „Ein Actionregisseur wie Roland Emmerich stößt in Deutschland finanziell schnell an seine Grenzen, aber meine zwischenmenschlichen Dramen kann ich hier genauso gut machen wie anderswo.“
Die heute 44-jährige gibt mittlerweile selbst Seminare an ihrer ehemaligen Hochschule für Film und Fernsehen in München. Trotz ihrer Vorzeigekarriere gab es auch Phasen, in denen sie an sich selbst zweifelte: „Ich fühlte mich anfangs wie der letzte Depp unter all den gescheiten Cineasten, die scheinbar so genau wussten, was sie wollten, während ich mich mit Film noch nie so intensiv beschäftigt hatte.“
Gerne senden wir Ihnen auf Anfrage das komplette Interview mit Caroline Link zu.