Chlor in Schwimmbädern kann krebserregend sein
„Studien weisen darauf hin, dass gechlortes Schwimmbadwasser unter entsprechenden Bedingungen ein krebserregendes Potenzial besitzt“, warnt Rita Schoeny von der amerikanischen Umweltbehörde EPA.
Wenn Chlor mit organischem Material wie Haaren oder Schuppen reagiert, könnten 600 bis 700 verschiedene Substanzen entstehen. „Eine Reihe von ihnen kann das Erbmaterial verändern und so theoretisch auch Krebs auslösen“, zitiert ZEIT WISSEN eine Sprecherin vom Städtischen Institut für medizinische Forschung in Barcelona.
Eine Studie mit gesunden Probanden, die sich rund 40 Minuten lang in gechlorten Becken öffentlicher Schwimmbäder aufhielten, ergab: Die Konzentration bestimmter Biomarker im Blut, die auf krebserregende Stoffe hinweisen, war nach dem Schwimmen im Schnitt siebenmal höher als vorher.
Bereits im Januar warnte das Umweltbundesamt davor, mit Kleinkindern unter zwei Jahren in gechlorten Becken zu schwimmen, wenn Familienmitglieder an Asthma oder Heuschnupfen litten. Die hohe Konzentration an Reaktionsprodukten, so die Behörde, könne das Risiko der Kinder erhöhen, an Asthma zu erkranken.
ZEIT WISSEN erscheint mit der Titelgeschichte „Im Bann der Erinnerung“: Warum schickt uns ein Duft auf die Reise in die Vergangenheit? Die Redaktion macht sich auf die Suche nach einer Erklärung – und ist dem Geheimnis unserer Erinnerung auf der Spur.