Der Jahres-LUCHS 2016 geht an Håkon Øvreås, Øyvind Torseter und Angelika Kutsch für das Kinderbuch „Super-Bruno“
Der LUCHS Kinder- und Jugendbuchpreis, der einmal jährlich von der ZEIT und Radio Bremen verliehen wird, geht an den Autor Håkon Øvreås, den Illustrator Øyvind Torseter und die Übersetzerin Angelika Kutsch für das Kinderbuch „Super-Bruno“. Das Buch ist 2016 im Hanser Verlag erschienen und eignet sich für Kinder ab 9 Jahren. Der mit 8.000 Euro dotierte Preis wird am Vorabend der Leipziger Buchmesse, am Mittwoch, den 22. März 2017, um 18.00 Uhr im Ring-Café in Leipzig verliehen.
Auf 144 Seiten erzählt Øvreås die Geschichte von Bruno, in dessen Leben gerade einiges schief läuft. Nicht nur, dass sein Opa gestorben ist und er die Reaktionen der Erwachsenen nicht versteht. In der Schule gibt es auch noch drei Jungs, die ihn piesacken. Doch dann hat Bruno eine rettende Idee und beginnt, die Dinge nach seinen Vorstellungen zu beeinflussen: Er wird nachts zum Superhelden. Mit selbst geschneidertem Cape und Maske zieht er durch die Nachbarschaft und erschafft sich seine eigene magische Realität. Er spielt Streiche, die fast außer Kontrolle geraten, findet Verbündete und trifft sogar seinen Opa wieder.
„Super-Bruno von Håkon Øvreås ist eine kraftvolle und trotzdem verträumte Geschichte über Eltern- und Kinderrealitäten. Der Autor erzählt sie aus der Perspektive des Kindes und setzt den erstarrten, kalten Sprachfloskeln der Erwachsenen eine nächtliche und magisch-realistische Kinderwelt entgegen“, urteilt Karsten Binder, der den LUCHS bei Radio Bremen verantwortet. „Die Kinder sind weder klüger noch besser. Aber in einem sind sie ihren ‚Alten‘ dann doch voraus: Sie widersetzen sich, sie nehmen die Dinge in die Hand.
Håkon Øvreås, 1974 in Norwegen geboren, studierte Literaturwissenschaft. Sein Kinderbuchdebüt „Brune“ wurde 2014 mit dem Staatspreis des norwegischen Kulturministeriums und dem Literaturpreis des Nordic Council ausgezeichnet. 2016 erschien die deutsche Übersetzung.
Øyvind Torseter, geboren 1972 im norwegischen Hamar, studierte am Kent Institute of Art and Design und an der Osloer School of Graphic Designs. Für sein umfangreiches künstlerisches Werk ist er mehrfach ausgezeichnet worden, u. a. mit dem Bologna Ragazzi Award 2008.
Angelika Kutsch, geboren 1941 in Bremerhaven, arbeitet als Schriftstellerin, Herausgeberin und Übersetzerin. Sie übertrug rund 400 Kinder- und Jugendbücher aus dem Schwedischen, Norwegischen und Dänischen ins Deutsche. Als Übersetzerin war sie 36 Mal für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert und wurde acht Mal mit ihm ausgezeichnet.
Jeden Monat vergeben DIE ZEIT und Radio Bremen den LUCHS-Preis für Kinder- und Jugendliteratur. Aus den 12 Monatssiegern wird der Jahres-LUCHS gewählt. Die Jury bilden Brigitte Jakobeit, Übersetzerin, Maria Linsmann, Kunsthistorikerin, Christoph Rieger, Leiter der ilb-Sektion Internationale Kinder- und Jugendliteratur, und Anja Robert, Redakteurin bei Radio Bremen. Den Vorsitz hat Katrin Hörnlein, die bei der ZEIT das Ressort Junge Leser und die Kinder- und Jugendliteratur verantwortet.