Die Vision unserer mobilen Zukunft – ein Tsunami?
In den nächsten zwölf Jahren wird sich nach Expertenmeinung allein der Güterverkehr mehr als verdoppeln. „Statt einer Spur werden die LKWs dann zwei Spuren der Autobahn blockieren“, schilderte Karsten Lemmer, Leiter des Instituts für Verkehrstechnik am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, die künftige Entwicklung.
Die Experten beim 31. ZEIT FORUM WISSENSCHAFT zum Thema „Zukunft der Mobilität – Mobilität der Zukunft“ warnten einhellig vor dem drohenden Kollaps auf deutschen Verkehrswegen. Kasparick setzt darauf, Synergieeffekte zwischen Stadtentwicklung und Mobilität stärker zu nutzen und Technologien im Individualverkehr voran zu treiben: „Ballungsräume müssen klimafreundlich vernetzt werden – und zwar in deutlich höherem Tempo als bisher.“ Auch Claudia Langowsky, Hauptgeschäftsführerin des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmer forderte „neue Konzepte“ im Öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV).
Einig waren sich alle Experten, dass die gegenwärtige Krise auch eine Chance biete. „Wir müssen Mobilität ganz neu denken“, betonte Kasparick. Auch Wolfgang Müller-Pietralla, Leiter Zukunftsforschung und Trendtransfer in der Konzernforschung der Volkswagen AG, sah den Druck auf die Automobilindustrie wachsen. „Wir brauchen integrierte Konzepte für eine Mobilität ohne Öl.“ Mit Einzelmaßnahmen, darin stimmten die Verkehrsexperten überein, seien die Herausforderungen nicht mehr zu bewältigen.
Das ZEIT FORUM WISSENSCHAFT ist eine Veranstaltung der Wochenzeitung DIE ZEIT in Kooperation mit der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius, dem Deutschlandfunk sowie der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.