Pressemitteilung der
ZEIT Verlagsgruppe

21. Oktober 2009

Ethnologe Christoph Antweiler warnt in ZEIT WISSEN vor Kulturrassismus

„Religiöse Gemeinschaften brauchen bestimmte Symbole“ sagt der Professor im Magazin ZEIT WISSEN, „es hat eine Funktion, wenn eine religiöse Gemeinschaft sich öffentlich zeigt.“ Daraus folge dann noch nicht, wie hoch der Turm einer Moschee gebaut werden sollte und wie laut der Muezzin rufen dürfe. Aber: „Daraus folgt, dass Vorschläge wie: ‚Die sollen ihren Glauben zuhause ausleben’, unsinnig sind.“

Statt immer nur die Unterschiede zwischen Kulturen zu betonen, solle man die Gemeinsamkeiten sehen, sagt Antweiler. Der Professor gehört zu den sogenannten Universalienforschern, die weltweit nach kulturübergreifenden Merkmalen suchen. Dazu rechnet Antweiler unter anderem Gastfreundschaft, Vetternwirtschaft, Inzestverbot, Aggressivität und sexuelle Tabus.

Mit anderen Kulturwissenschaftlern geht Antweiler in ZEIT WISSEN hart ins Gericht. „Ich warne aber vor übertriebenem Kulturrelativismus, der schnell im Kulturrassismus endet.“ Im Extremfall werde behauptet, die Kulturen seien inkompatibel und könnten sich nicht verständigen. „Das ist wissenschaftlich nicht fundiert und politisch gefährlich.“

Für ein friedliches Miteinander in Deutschland und anderswo rät der Ethnologe: „Wir sollten schauen, was Kulturen verbindet, ohne dass sie sich auflösen müssen.“ Und: „Wir sollten den kleinsten gemeinsamen Nenner der Kulturen suchen“.

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Lina Wünsche
Leiterin Hochschulveranstaltungen - in Elternzeit -
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