Pressemitteilung der
ZEIT Verlagsgruppe

16. Februar 2010

HIV: Frauenärzte testen nicht alle schwangeren Patientinnen

Zwar sollen Gynäkologen den Mutterschaftsrichtlinien zufolge heute alle Schwangeren fragen, ob sie einen Test machen wollen. „Aber leider tun das immer noch nicht alle“, sagt die Gynäkologin Andrea Gingelmaier von der Frauenklinik der Ludwig-Maximilians-Universität München in ZEIT WISSEN. „Ich denke, sie scheuen sich auch, den Test anzubieten, weil HIV mit Stigmatisierung einher geht. Sie haben Angst, den Frauen etwas zu unterstellen, zum Beispiel, dass sie häufig wechselnde Geschlechtspartner hätten.“

Viele Schwangere gehen dagegen davon aus, dass unter all den medizinischen Tests während der Schwangerschaft automatisch auch ein HIV-Test sei. Doch das ist ein Irrtum. Dabei ist der Test immens wichtig, um eine Ansteckung der ungeborenen Kinder zu verhindern. „Würde der Test wirklich allen Frauen angeboten, könnte man die Infektionsrate noch weiter senken“, sagt Andrea Gingelmaier. Denn dank der sogenannten Kombinationstherapie können HIV-infizierte Frauen heute völlig gesunde Babys zur Welt bringen – wenn sie rechtzeitig behandelt werden. Ohne Vorsichtsmaßnahmen liegt das Ansteckungsrisiko bei 20 bis 25 Prozent. Wird die Schwangere jedoch frühzeitig behandelt, sinkt es auf unter zwei Prozent.

Gerne senden wir Ihnen auf Anfrage den kompletten Artikel zu. Die aktuelle Ausgabe ZEIT WISSEN Nr. 2/2010 ist ab sofort im Handel erhältlich.

Lina Wünsche
Leiterin Hochschulveranstaltungen - in Elternzeit -
Telefon: