Pressemitteilung der
ZEIT Verlagsgruppe

14. Oktober 2016

Johann Jungwirth von VW: Erste autonome Fahrzeuge fahren in den nächsten drei bis fünf Jahren

Johann Jungwirth, Leiter Digitalisierungsstrategien bei der Volkswagen AG, prognostiziert, dass die ersten autonomen Fahrzeuge schon in den nächsten drei bis  fünf Jahren fahren werden. „Ich glaube, dass es in den USA losgehen wird, und dann China und Europa folgen werden. Es liegt auch an uns, gemeinsam mit den Regulierungsbehörden hier die Voraussetzungen zu schaffen, wir können durchaus als Leitmarkt und Leuchtturmprojekte vorangehen“, so Jungwirth auf dem 63. ZEIT FORUM WISSENSCHAFT in Berlin.

Anton Hofreiter, MdB, Fraktionsvorsitzender Bündnis 90/Die Grünen im Deutschen Bundestag, betont, dass Veränderungen im Mobilitätssektor nicht ohne die Anpassung der politischen Rahmenbedingen geschehen könnten. Am Beispiel der Elektromobilität machte er deutlich: „Wenn die politischen Rahmenbedingungen so sind, dass Elektrofahrzeuge wie im Moment unattraktiv sind, dann passiert natürlich auch nichts.“

Der Mobilitäts- und Zukunftsforscher und Professor für Transportation Design & Social Sciences an der HBK Braunschweig, Stephan Rammler, sieht gerade im europäischen Raum großes Potenzial, die gut funktionierenden Verkehrssysteme zu vernetzen: „Wenn wir über Europa reden, haben wir dieses Stichwort der Intermodalität und der Multimodalität, also die Vernetzung aller Verkehrsträger.“ Statt die Massenmotorisierung auf Basis der Automatisierung voranzutreiben, sei es für Europa ratsamer, mit der Hilfe digitaler Technologien Vernetzungstechnologien und damit ein intermodales Verkehrssystem zu  entwickeln.

Dagegen verwies Prof. Dr. Wolfgang Wahlster, CEO, Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz und Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, auf Flächenersparnisse in den Städten, die durch automatisiertes Fahren erreicht werden können: „Sie können den Verkehr durch autonomes Fahren auf den jetzigen Straßen um 150 Prozent verdichten.“ Auf diese Weise würden die Städte nicht durch immer mehr Straßen verschandelt, und der individuelle Verkehr könne trotzdem verdichtet werden.

Das ZEIT FORUM WISSENSCHAFT ist eine Veranstaltungsreihe der Wochenzeitung DIE ZEIT und der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius, in Kooperation mit dem Deutschlandfunk und der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.

Gerne senden wir Ihnen auf Anfrage Bildmaterial der Veranstaltung zu.

Clara Bluhm
Referentin Hochschulveranstaltungen