Jojo Moyes über ein Kindheitsabenteuer: Mein Vater ist mit mir in Monets Garten eingebrochen
Die englische Schriftstellerin Jojo Moyes erzählt in der aktuellen WELTKUNST von einem prägenden Erlebnis aus ihrer Kindheit: „Ich bin im Londoner Osten aufgewachsen, einem rauen, gefährlichen Viertel“, erklärt die heutige Bestsellerautorin. „Wir hatten nicht viel Geld.“ Als sie ein kleines Mädchen war, habe ihr Vater mit ihr eine Reise zu Claude Monets früherem Haus und Garten unternommen. „Dummerweise war der Garten zu dieser Zeit gerade für Besucher geschlossen“, so Moyes. „Aber mein Vater hat nicht aufgegeben, er hat so lange gesucht, bis er eine Stelle gefunden hat, an der wir durch den Zaun schlüpfen konnten.“
Diese gemeinsame Erfahrung werde sie nie vergessen, sagt die 46-Jährige. „Diese Grenzüberschreitung, das gemeinsame unerlaubte Eindringen, war nicht nur aufregend, es hatte auch etwas sehr Verbindendes.“ Es sei „ein intensiver Moment“ mit ihrem Vater gewesen, „unser kleines Geheimnis“.
Auch deshalb habe die Kunst Monets bis heute eine besondere Bedeutung für sie, so Moyes, insbesondere das dreiteilige Werk „Water Lilies“, das er während des Ersten Weltkrieges begonnen habe: „Die Gemälde sind für mich ein Symbol der Hoffnung, auf ein Ende des Krieges und das Leben danach. Als ich die drei großen Tafeln das erste Mal nebeneinander hängen gesehen habe, bin ich in Tränen ausgebrochen.“
Die aktuelle Ausgabe des Kunstmagazins WELTKUNST erscheint mit dem Titelthema „Joaquín Sorolla: Die schönsten Bilder des Sommers“ und ist ab sofort im Handel erhältlich.