Klaus Töpfer fordert Aufbruch in neue Dimensionen – ZEIT Forum der Wirtschaft: „Nachhaltiges Wirtschaften als globale Herausforderung“
Töpfer forderte eine grundsätzliche Neuorientierung in Deutschland: „Für die Bürger in diesem Lande sind Reformen alles nur Anpassungsreformen, wir brauchen aber Gestaltungsreformen! Ich halte es für notwendig, dass wir positive Ziele – Gestaltungsziele – festlegen. Ein Gestaltungsziel zu fixieren heißt, bis zu einem gewissen Zeitpunkt die nötige Infrastruktur und die finanziellen Grundlagen geschaffen zu haben. Damit würde von Deutschland ein Aufbruch in eine neue Dimension ausgehen.“
Trittin setzte auf die Bewusstseinsänderung jedes Einzelnen: „Ich glaube, das die Bereitschaft der Menschen, sich den globalen Herausforderungen anzupassen, keine Frage der Erkenntnis ist. Wir haben es zu tun mit dem Verhältnis zwischen Sonntagsbewusstsein und Alltagsverhalten. In den Bereichen, in denen es uns gelingt, diese beiden in Einklang zu bringen, beginnt auch eine Verhaltensänderung. Warum scheint es ein Naturgesetz zu geben: Je besser die Strassen, desto höher die Zahl der Offroader.“
Im Umfeld einer globalisierten Gesellschaft unterstrich Töpfer: „Der zynische Hinweis, der in Afrika immer wieder gesagt wird, lautet: To be green, you must be white. Deswegen ist die Nachhaltigkeitsfrage zur Eröffnung von Märkten im hocheigenen Interesse einer sich global aufstellenden Wirtschaft. Nachhaltiges Wirtschaften als globale Herausforderung ist sicherlich nicht mehr mit einem Fragezeichen zu versehen, sondern zumindest mit drei ganz dicken Ausrufezeichen.“
Neben Klaus Töpfer und Jürgen Trittin waren folgende Experten auf dem Podium des ZEIT Forums der Wirtschaft:
Dr. Michael Heise, Chefvolkswirt, Allianz Group/ Dresdner Bank
Prof. Dr. Peter Hennicke, Präsident des Wuppertal-Instituts für Klima, Umwelt und Energie
Prof. Dr.Ing.Eberhard Jochem, ETH Zürich Centre for Energy Policy and Economics
Dr. Norbert Reithofer, Vorstandsmitglied der BMW AG
Dr. Fritz Vorholz, ZEIT Redakteur, Moderator