Pressemitteilung der
ZEIT Verlagsgruppe

12. April 2017

Künstlerduo Gilbert & George zum Brexit: „Großbritannien sollte einfach gehen“

Das in London lebende Künstlerpaar Gilbert & George blickt positiv auf den Brexit: „Großbritannien sollte einfach gehen. Die EU ist ein Club. Sie ist kein Gefängnis, aus dem niemand ausbrechen darf“, so George in der aktuellen WELTKUNST-Ausgabe. Gilbert ergänzt: „Ich mag am Brexit, dass die Menschen zum ersten Mal wieder nachdenken, was sie wirklich wollen.“

Im Rahmen des Kunstprojekts „Luther und die Avantgarde“ setzt das Duo in diesem Jahr eine Ausstellung in der St.-Matthäus-Kirche am Berliner Kulturforum um. Zur Institution Kirche pflegen die Künstler ein kritisches Verhältnis. Gilbert ging das letzte Mal im Alter von 15 Jahren in die Kirche, wo ihn ein Pfarrer fragte, ob er masturbiere. „Wenn mir heute ein Pfarrer begegnet, nehme ich die Beine in die Hand und renne!“

Der Südtiroler Gilbert und der Südengländer George lernten sich 1967 an der St. Martin’s School of Art kennen. Damals hätte man ihnen keine große gemeinsame Zukunft vorausgesagt: „Sie haben uns zu Außenseitern gemacht, und wir haben uns aneinander festgehalten, um etwas Positives daraus zu gewinnen“, so Gilbert. „Und so sind wir zu dem geworden, was wir heute sind: die lebenden Skulpturen. Die langsam dem Tod entgegengehen.“

Die neue Ausgabe der WELTKUNST widmet sich der Kunststadt Berlin und ist ab dem 13. April im Handel erhältlich.

www.weltkunst.de

Valerie Nebe
Referentin Pressearbeit