Kunstsammler Michael Hilti über Fälschungen: „Wenn der geringste Zweifel besteht, Finger weg“
Der Kunstsammler und ehemalige CEO des internationalen Hilti-Konzerns, Michael Hilti, fiel bei einem Bilderkauf dem Kunstfälscher Wolfgang Beltracchi zum Opfer: „Bei Beltracchi waren wir auch betroffen, mit einem gefälschten André Derain“, erzählt er in der aktuellen WELTKUNST, „aber den Deal konnten wir mit dem Händler einvernehmlich zurückabwickeln“. Seine Lehre aus dieser Erfahrung: „Wenn der geringste Zweifel besteht, Finger weg.“
Für die mediale Berichterstattung über den bekannten Fälscher hat Hilti kein Verständnis: „Das Schlimme, finde ich, ist, dass Beltracchi jetzt in der Presse gefeiert wird. Ich verstehe auch nicht, warum Fälschungen in Deutschland nicht gekennzeichnet werden, die Werke kommen doch alle wieder auf den Markt.“
Hilti berichtet im Interview mit der WELTKUNST auch über seine Vorlieben beim Sammeln von Kunst: „Ich habe nie nach kunsthistorischen Gesichtspunkten gesammelt, sondern nur gekauft, was mir gefallen hat.“ Neben der Sammlungstätigkeit sei für ihn die Freundschaft mit den Künstlern von großer Bedeutung. „Es gibt plötzlich Dinge, die man aus einer anderen Perspektive anschaut – das macht es spannend.“