Männer, die den Nachnamen ihrer Partnerin annehmen, werden als weniger berufsorientiert wahrgenommen
Private Entscheidungen wirken sich darauf aus, wie berufsorientiert Männer und Frauen wahrgenommen werden. Das zeigen die Ergebnisse der 4. Auflage der Vermächtnisstudie unter der wissenschaftlichen Leitung von Professorin Jutta Allmendinger, Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB) unter Mitarbeit von Professorin Lena Hipp und Jan Wetzel. So zeigt sich am Beispiel der Namenswahl bei Eheschließung, dass die Befragten davon ausgehen, Männern und Frauen, die den Nachnamen ihrer Partnerin oder ihres Partners annehmen, sei ihre Beziehung wichtiger ist als denjenigen, die ihren Nachnamen behalten. Dies spielt im Arbeitskontext eine besondere Rolle: Männer, die den Nachnamen ihrer Partnerin annehmen, werden als weniger berufsorientiert wahrgenommen als Männer, die ihren Nachnamen behalten. Bei Frauen finden sich hingegen keine signifikanten Unterschiede: Ihnen wird generell eine geringere Berufsorientierung zugeschrieben als Männern, egal für welchen Umgang mit dem Nachnamen sie sich entscheiden.
Weitere Ergebnisse der Vermächtnis-Studie im Überblick: https://www.zeit-verlagsgruppe.de/pressemitteilung/elternzeit-mental-load-quote-vermaechtnisstudie-deckt-heimliche-huerden-fuer-die-gleichstellung-in-der-arbeitswelt-auf/
Die Vermächtnisstudie ist ein gemeinsames Projekt der ZEIT, dem WZB und dem infas Institut für angewandte Sozialwissenschaften. Die Ergebnisse der Vermächtnisstudie werden am 23. Mai auf ZEIT ONLINE und am 24. Mai in der ZEIT veröffentlicht. Hauptkooperationspartner der Vermächtnisstudie ist in diesem Jahr die Initiative Chef:innensache.