Pressemitteilung der
ZEIT Verlagsgruppe

2. Dezember 2007

Marion Dönhoff Preis 2007 in Hamburg an Erzbischof Desmond Tutu verliehen

In einem großen Festakt hat die Wochenzeitung DIE ZEIT, die ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius und die Marion Dönhoff Stiftung am 2. Dezember 2007 zum fünften Mal den „Marion Dönhoff Preis für internationale Verständigung und Versöhnung“ verliehen. Rund 1000 geladene Gäste aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Medien kamen zur Preisverleihung ins Hamburger Schauspielhaus. Heidemarie Wieczorek-Zeul überreichte den diesjährigen Hauptpreis an Erzbischof Desmond Tutu.

Die Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung betonte in ihrer Laudatio Tutus „unvergleichbares Engagement für Frieden und Versöhnung“. Er habe zum Ende der Apartheid „mit großem Mut und leidenschaftlichem Engagement“ wesentlich beigetragen. Mit seiner „mutigen, visionären Position“ sei er bis heute „ein Streiter für Versöhnung und Gerechtigkeit geblieben“. Die Bundesministerin erinnerte auch an Marion Gräfin Dönhoff: „Sie war eine Visionärin, die beharrlich dafür eintrat, Dinge zum Guten zu wenden.“ 

Erzbischof Desmond Tutu sagte in seiner Dankesrede, es sei für ihn eine große Ehre, mit dem Marion Dönhoff Preis ausgezeichnet zu werden. Er erinnerte sich auch an seine erste Begegnung mit Marion Gräfin Dönhoff in Johannesburg. Ihre Unterstützung habe seinem Land geholfen, die Apartheid zu überwinden. „Vielleicht“, so Tutu, „wurden wir durch ihre Überzeugung, dass Rache unnütz ist, auch wesentlich in unserem Denken beeinflusst“. 

Die Laudatio auf den Förderpreisträger, die Kreisau-Initiative Berlin e.V. , hielt Gesine Schwan. Sie betonte die große Bedeutung des Widerstandes des Gutes Kreisau während des Dritten Reichs. Der Kreisauer Widerstand bezeuge, „dass Mut und Initiative einzelner auch ein waffenstarrendes Reich zumindest moralisch bezwingen können und dass aus solchem Mut Zukunft erwächst.“ Die Kreisau Initiative Berlin, die das Gut wiederhergestellt hat und es in eine Jugendbegegnungsstätte verwandelt hat, so Gesine Schwan weiter, habe es zu „einem überaus lebendigen Zentrum europäischer Verständigung“ gemacht.

DIE ZEIT, die ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius und die Marion Dönhoff Stiftung haben den Marion-Dönhoff-Preis in diesem Jahr zum fünften Mal vergeben. Im letzten Jahr wurde als Hauptpreisträger Bronislaw Geremek ausgezeichnet, den Förderpreis erhielt die Kinderhilfe Afghanistan. In diesem Jahr sind wieder hunderte Leser dem Aufruf der ZEIT gefolgt und haben Personen und Organisationen nominiert, die sich im Geiste Marion Dönhoffs engagieren. Die Jury, bestehend aus Theo Sommer (DIE ZEIT), Manfred Lahnstein (ZEIT-Stiftung), Hermann Graf Hatzfeldt (Marion Dönhoff Stiftung), Helmut Schmidt, Richard von Weizsäcker, Lord Ralf Dahrendorf, Fritz Stern, Janusz Reiter und Anne Will, hat die Preisträger aus den Vorschlägen der ZEIT-Leser ausgewählt.

Ebba Schröder
'- in Elternzeit - Referentin Gesamtkoordination Pressearbeit