Pressemitteilung der
ZEIT Verlagsgruppe

12. November 2007

Medien und Prominente starten Weblog gegen Rechtsextremismus

Der ZEIT-Zuender, Intro, Gesicht Zeigen! und die Agentur WE DO starten gemeinsam ein Weblog gegen Rechtsextremismus unter Jugendlichen.
Prominente Blogger sind unter anderen die Moderatoren Markus Kavka, Ole Tillmann, Klaas Heufer-Umlauf, Fußballnationalspieler Thomas Hitzlsperger und die Schauspielerin Nina Gnädig. Als erstes Blog seiner Art bietet der Störungsmelder eine Diskussionsplattform, auf der Prominente, Fachleute und junge Menschen über ihre persönlichen Erfahrungen mit Neonazis in ihrer alltäglichen Umgebung diskutieren können. Medien wie SPIESSER, Intro, 11 Freunde, jetzt.de, festivalguide.de und Bolzen zählen zu den Partnern des Projekts.
 
„Rechtsextremismus ist kein rein jugendliches Problem, aber auch“, so Uwe-Karsten Heye, ehemaliger Regierungssprecher und Vorsitzender von Gesicht Zeigen! e.V., bei der heutigen Pressekonferenz zum Start des Blogs. „Ich bin glücklich, dass sich in diesem Projekt so viele junge Menschen engagieren, um einen Dialog mit Jugendlichen in Gang zu setzen. Mit dem Störungsmelder setzen wir ein Zeichen für ein breiteres Bündnis gegen Rechtsextremismus.“
 
Rechtsextreme bemühen sich mit wachsendem Erfolg, Jugendliche anzusprechen. Nicht mehr nur durch martialische Aufmärsche, sondern mit alltäglicher Lebenshilfe, Hausaufgabenunterstützung, Jugendreisen und Konzerten nehmen sie am Leben der Jugendlichen teil und prägen so ihr Weltbild. Markus Kavka, MTV-Moderator und Mitinitiator des Störungsmelders, beschreibt seine Motivation: „Ich habe die Erfahrung gemacht, dass wir durch unsere Prominenz so eine Art Türöffner sein können. Neonazis, die aggressiv auftreten, haben keinen Bock, mit Sozialarbeitern oder Lehrern oder Politikern zu reden – aber mit mir wollen manche reden, weil sie mich erst mal cool finden.“
 
Erfolgreich sind die Neonazis besonders dort, wo wenige widersprechen. Gemeinsam mit den beteiligten Medien und Organisationen wollen die prominenten Blogger gegen Rechtsextremismus aktiv werden. Ziel ist es, im Dialog mit jungen Menschen persönliche und politische Probleme zu identifizieren. Und zeigen, dass Neonazis niemals eine Lösung parat haben.

Kay Stelter
Senior Projektmanager