Pressemitteilung der
ZEIT Verlagsgruppe

7. September 2017

Nicola Leibinger-Kammüller: Es ist nicht gut, dass wir uns kollektiv auf die Automobilbranche stürzen

Nicola Leibinger-Kammüller warnt davor, dass der Dieselskandal Deutschlands Ruf als Wirtschaftsstandort nachhaltig beschädigt: „Es leidet das Land und unser Ruf.“ Die Vorsitzende der Geschäftsführung der Trumpf GmbH sagte beim ZEIT Wirtschaftsforum in Hamburg, die Schuldigen müssten bestraft werden und es müsse auf Kosten der Industrie nachgerüstet werden. Es sei aber nicht gut, „dass wir uns kollektiv auf die Automobilbranche stürzen“ und alles „in Grund und Boden reden“. Leibinger-Kammüller sieht den Grund des Skandals in einem fehlenden Regulativ. Dass man nicht betrügen dürfe, müsste eigentlich in jedem Vorstandsmitglied verankert sein.

Bei der Veranstaltung der Wochenzeitung DIE ZEIT sagte Nicola Leibinger-Kammüller, sie sei ein „Fan von Angela Merkel“, sie halte sie für eine „besonnene, bescheidene, integre Politikerin“. Mit ihr verbinde sie der Glaube an Freiheit und freies Denken, der Glaube an Europa und daran, dass man in einer Gesellschaft auch die Schwachen mitnehmen müsse. Gleichzeitig beklagte sie, dass sich auch innerhalb der CDU immer weniger Politiker für Wirtschaft interessierten. Lobbyarbeit halte sie für Unternehmen aus dem Mittelstand für selbstverständlich: „Natürlich gehe ich zu Herrn Kretschmann und versuche, ihn im Sinne des deutschen Maschinenbaus zu beeinflussen.“

Silvie Rundel
Leiterin Unternehmenskommunikation und Veranstaltungen