Pressemitteilung der
ZEIT Verlagsgruppe

25. März 2015

Niedersächsischer Landwirtschaftsminister: Der Tierschutzplan wird erfolgreich sein

Der niedersächsische Landwirtschaftsminister Christian Meyer ist zuversichtlich, dass die Umsetzung seines Tierschutzplans erfolgreich sein wird. Die Initiative soll Lösungen zu Fragen tiergerechter Haltungsbedingungen erarbeiten. Beim 57. ZEIT FORUM WISSENSCHAFT am 24. März in Berlin verteidigte Meyer außerdem die sogenannte „Schwanzprämie“, die in der Branche umstritten ist: „Ein intakter Schwanz ist ein Indikator dafür, dass es einem Tier gut geht.“ Einen Systemwechsel könne die Landwirtschaft vor allem durch gesetzliche Rahmenbedingungen wie Subventionen und Reglementierungen schaffen. So sieht der Tierschutzplan vor, bis Ende 2016 das Abschneiden von Legehennen-Schnäbeln zu verbieten.

Ein radikales Umdenken in der Agrarwirtschaft fordern auch die Verfasser des Gutachtens „Wege zu einer gesellschaftlich akzeptierten Nutztierhaltung“, das am 25. März dem Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt vorgelegt wird. Prof. Dr. Hiltrud Nieberg, Agrarökonomin und Leiterin des Thünen Instituts für Betriebswirtschaft, erklärte bei der ZEIT-Veranstaltung in Berlin, es gebe in der Tierhaltung erhebliche Defizite, die von einem Großteil der Bevölkerung nicht mehr akzeptiert würden. Landwirte, Wissenschaftler, Politiker und Konsumenten müssten gemeinsam eine Lösung für diese Probleme finden. „Das ist auch mit Kosten verbunden“, stellte Nieberg klar. Es sei jedoch wichtig, dass Deutschland durch steigende Kosten nicht seine Wettbewerbsfähigkeit verliere. Daher sei die zentrale Frage: „Wie können Kosten gedeckt werden, ohne dass die Tierhaltung abwandert?“

Auf dem 57. ZEIT FORUM WISSENSCHAFT sprachen neben Meyer und Nieberg auch Kees de Vries, MdB und Landwirt in Sachsen-Anhalt, und Mathias von Mirbach, Landwirt und Vorstand der Solidarischen Landwirtschaft e.V..

Das ZEIT FORUM WISSENSCHAFT ist eine Veranstaltungsreihe der Wochenzeitung DIE ZEIT und der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius, in Kooperation mit dem Deutschlandfunk und der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.

Charlotte Sievers
ReferentinB-to-B-Veranstaltungen