Prominente junge Frauen fordern in ZEIT CAMPUS eine neue Frauenbewegung
Unter dem Titel „Warum wir einen neuen Feminismus brauchen“ fordert zum Beispiel Anna Lührmann, 24, Bundestagsabgeordnete der Grünen, einen Aufbruch, weil „es noch immer als Frauenaufgabe angesehen wird, Familie und Beruf zu verbinden.“ Der Feminismus müsse „zupackend und stark sein, er sollte ohne erhobenen Zeigefinger und Bitternis auskommen“.
„Frauen und Männer haben heute dieselben Rechte, doch gleichberechtigt sind sie nicht“, sagt die Studentin und Autorin Meredith Haaf („Wir Alphamädchen. Warum Feminismus das Leben schöner macht“) in ZEIT CAMPUS. Um dies zu verändern, sei „wieder mehr Feminismus nötig. Und zwar vor allem in den Köpfen, im individuellen Handeln. Es geht hier nicht um Geschlechterkampf reloaded. Es geht um eine Haltung, die jung, cool und intellektuell anspruchsvoll ist – und bei der die Männer sogar mitmachen können“, so Haaf.
Mercedes Bunz, 36, Chefredakteurin von tagesspiegel.de, nennt „Überforderung die neue Form der Unterdrückung“ der Frau von heute: „Sie soll eine gute Mutter sein, erfolgreich im Beruf sowie natürlich eine attraktive Ehefrau und Geliebte. Im Gegenzug hat man paradoxerweise die Last der Verantwortung vom Mann genommen, der Alleinernährer der Familie sein zu müssen.“ Zynisch könne man sagen, die Emanzipation der Frau bedeute „in gewisser Weise die Befreiung des Mannes“, so Bunz.
Anika Steinhoff, 29, Dramaturgin am Hamburger Thalia Theater, fände es „schön, wenn man die Frage nach einem ‚neuen Feminismus’ total abwegig finden könnte.“ Dass das nicht der Fall ist, merkte sie, als sie bei einem Pressegespräch vom Leiter der Gesprächsrunde vorgestellt wurde als „’die Dramaturgin, die aussieht wie ein Model, was in dem Beruf ja eher eine Ausnahme ist’. Und das sollte wohl ein Kompliment sein“, so Steinhoff.
Die neue Ausgabe von ZEIT CAMPUS ist ab heute im Handel erhältlich.