Pressemitteilung der
ZEIT Verlagsgruppe

4. Januar 2005

Risikoforscher: Auch Europa durch Tsunamis gefährdet

Auch wenn es dort zu einem Meteoriteneinschlag kommt, könnte das bei uns eine gewaltige Flutwelle auslösen“, warnt der langjährige Leiter der Abteilung „GeoRisikoForschung“ der Münchner Rückversicherung in der ZEIT. Er fordert den Aufbau eines Früh-warnsystems: „Dafür sollte man schnell ein weltweites Warnnetz installieren und auch den Atlantik nicht vergessen“, erklärt Berz.

Seiner Meinung nach werden die Gefahren von Naturkatastrophen gerne verdrängt. Dabei sei es „nur eine Frage der Zeit, bis ein starkes Beben direkt unter einer Millionenstadt wieder mehrere hunderttausend Todesopfer fordert“, sagt Berz.

Als besonders bedroht sieht der Risikoforscher beispielsweise Istanbul: „Wir wissen, dass die Erdbebenherde in Kleinasien im vergangenen Jahrhundert immer weiter nach Westen gewandert sind. Das letzte Erdbeben 1999 in Izmit kam Istanbul schon nahe. Die Wahrscheinlichkeit ist relativ groß, dass der nächste große Rums unmittelbar vor Istanbul stattfindet.“

Auch im Großraum Köln oder im Oberrheintal drohten bei einem mittelstarken Erdbeben Milliardenschäden. „Man kann in keiner Weise sagen, dass wir solche Risiken im Griff hätten“, erklärt Berz.

Silvie Rundel
Leiterin Unternehmenskommunikation und Veranstaltungen