SPD-Staatssekretär Steffen Krach: „Der Hochschulpakt wird das Problem alleine nicht lösen“
Der Berliner Staatssekretär für Wissenschaft und Forschung, Steffen Krach (SPD), erklärte in Bezug auf die Situation der Hochschulen in Deutschland: „An der zu geringen Grundfinanzierung müssen wir arbeiten.“ Er betonte auf der 10. ZEIT KONFERENZ Hochschule & Bildung weiter: „Der Hochschulpakt wird das Problem alleine nicht lösen.“ Daher wiederholte Krach seine Forderung, dass die Länder bereit sein müssten nachzuziehen, wenn der Bund finanzielle Mittel dynamisiere.
Der Präsident des Deutschen Hochschulverbandes, Bernhard Kempen, warnte indes vor einer „drittmittelabhängigen Wissenschaft“. Die staatliche Grundfinanzierung der Hochschulen reiche nicht aus, um die drei Aufgaben Forschung, Lehre und Weiterbildung zu erfüllen. Kempen mahnte: „Die Schere aus staatlichen Grundmitteln und Drittmitteln geht immer weiter auseinander.“ Der Staat müsse vor allem „nachhaltiger Geld in die Wissenschaft geben“, da „Forschungsprojekte länger sind als eine Legislaturperiode“, so Kempen.
Dr. Uwe Schroeder-Wildberg, Vorstandsvorsitzender von MLP SE, sieht die Freiheit der Hochschulen nicht durch eine Kommerzialisierung der Wissenschaft bedroht. Er halte Kooperationen zwischen Hochschulen und Wirtschaftsunternehmen sogar für unabdingbar, um im internationalen Wettbewerb bei Entwicklungen und Patenten zu bestehen. Kooperationen müssten jedoch stets „auf Augenhöhe“ stattfinden. Schroeder-Wildberg hoffe, dass der Austausch wie auf der heutigen Konferenz dazu beiträgt, Ängste oder Vorbehalte im Gespräch abzubauen und gemeinsame Chancen in den Blick zu nehmen.
Die 10. ZEIT KONFERENZ Hochschule & Bildung wurde in Zusammenarbeit mit dem Finanzdienstleister MLP SE durchgeführt. Unter der Frage „Wie frei sind Hochschulen?“ führte sie Hochschulexperten und Entscheidungsträger aus Bildungspolitik und Wirtschaft zusammen. Weitere Referenten waren u.a. Edda Müller (Ministerin a.D., Vorsitzende Transparency International Deutschland), Helga Nowotny (Professorin emerita der ETH Zürich, Gründungsmitglied European Research Council), Bernhard Kempen (Präsident, Deutscher Hochschulverband), Peter-André Alt (Präsident, Hochschulrektorenkonferenz) und Emanuel V. Towfigh (Dekan, EBS Law School, EBS Universität für Wirtschaft und Recht).