Pressemitteilung der
ZEIT Verlagsgruppe

10. Dezember 2010

Trigema-Chef Grupp fordert mehr finanzielle Verantwortung von Unternehmern

„Die, die Verantwortung tragen, müssen anders gesteuert werden als die, die keine haben“, so Grupp. Gleichzeitig erwartet der Unternehmer von seinen Mitarbeitern vollen Einsatz, produziert werde von Januar bis Februar unter Vollauslastung, die Leute stünden „konstant unter Druck“. Jeder Auftrag werde „ungesehen angenommen und zugesagt“.

Ulrich Grillo, Vorsitzender des Vorstands der Grillo-Werke AG, betonte, dass es das Ziel sein sollte, „nachhaltig Gewinne zu machen“, nur so könnten die Mitarbeiter gut behandelt werden. Das Vertrauen sei da, „dass wir das gemeinsam hinkriegen“. Gleichzeitig sei er ein „Fan der Mitbestimmung“, der seine Mitarbeiter behandele „wie vernünftige Menschen“. Ernst Prost, Geschäftsführender Gesellschafter von Liqui Moly und Méguin, sagte hingegen: „Wir machen Gewinne, weil wir menschlich sind“. Man müsse keine Gewinne erwirtschaften, „um menschlich sein zu können“.

Sowohl Ulrich Grupp als auch Ernst Prost sprachen sich gegen Regelwerke in der Unternehmensführung aus. Es sei nicht nötig, Regeln aufzustellen, um zu wissen, wie man miteinander umgeht, „dann hätte ich etwas falsch gemacht“, so Grupp. „Mitarbeiter müssen so geführt werden, dass sie freiwillig Leistung bringen“. Jeder wisse, dass es Unrecht sei, „sein Privatvermögen auf Kosten anderer zu mehren, da helfen auch keine bronzenen Schilder“, so Prost. Zu einer guten Unternehmensführung gehöre für ihn auch, „einen Großteil des Gewinnes an Mitarbeiter zurückzugeben“. Grupp hält dies nicht für selbstverständlich: „Die, die Mitarbeiter führen, sind alle Egoisten geworden“.

Silvie Rundel
Leiterin Unternehmenskommunikation und Veranstaltungen