Verlegerin Ruge: Lesen macht glücklich, klüger und besser
„Es kommt heute nicht unbedingt auf eine einzelne Verlegerpersönlichkeit an, die oben steht und den Verlag unter sich hat“, sagt sie der ZEIT. In Zeiten, in denen das Verkaufen von Literatur schwierig sei, müssten alle gemeinsam möglichst viel für ein Buch tun. Sie selber lese gern Texte, die etwas Neues wagten, radikal seien. Allerdings: „Ich schätze auch das präzise, gute ‚amerikanische’ Erzählen, das vermeintlich konventionell daherkommt und doch auch hohe Literatur ist.“ Die gelernte Verlagsbuchhändlerin, die Slawistik, Anglistik und Amerikanistik studiert hat, holte namhafte russische Autoren in den Verlag.
Auf die Frage, ob Lesen besser mache, glücklicher, klüger sagt Elisabeth Ruge: „Glücklich macht es sicher auch. Klüger natürlich, keine Frage. Ich glaube aber auch, dass Lesen ‚besser’ macht. Schon weil viele Romane voraussetzen, dass man sich mit Empathie in die Position eines anderen begibt, sich ganz in die Welt eines anderen Menschen versenkt. Da kann man schon nicht mehr borniert an der eigenen Perspektive festhalten.“