Videospiele: Ein Kulturgut droht, verloren zu gehen
Martin Roth, Juniorprofessor für Japanologie und Experte für digitale Medien an der Universität Leipzig, kündigt in ZEIT CAMPUS ein neues Projekt an: „Wir planen eine der größten Sammlungen japanischer Videospiele in der Welt.“ Rund 4.500 Konsolenspiele der vergangenen zehn Jahre hat er dafür bereits zusammengetragen.
Videospiele seien ein Kulturgut, das es zu schützen lohne. Darin sind sich die Experten des Deutschen Kulturrats einig mit der Bundesregierung. „Digitale Spiele prägen den Alltag vieler, insbesondere jüngerer Menschen in unserem Land“, heißt es in ihrem Koalitionsvertrag: „Wir wollen zudem das digitale Spiel für nachfolgende Generationen erhalten.“
Doch bisher ist unklar, wie der Erhalt von Videospielen gelingen soll. Roth und seine Kollegen von der Unibibliothek Leipzig leisten deshalb Pionierarbeit. „Wir müssen davon ausgehen, dass eine signifikante Anzahl von Spielen bereits nicht mehr auffindbar ist“, sagt Andreas Lange, der Gründer des Berliner Computerspielmuseums, einer der wenigen Institutionen, die bereits seit Jahren Videospiele sammeln, dafür aber bisher nicht aus öffentlichen Mitteln gefördert werden.
Noch steht nicht abschließend fest, wie das Videospiellabor, dass Martin Roth an der Uni Leipzig plant, aussehen wird. Bisher lagern die 4500 Spiele in Pappkartons im Institutsbüro des Juniorprofessors und werden jetzt nach und nach für die akademische Nutzung erschlossen.
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