WELTKUNST erscheint mit unveröffentlichten Bildern der Fotografin Sibylle Bergemann
Die WELTKUNST zeigt in der aktuellen Ausgabe bisher unveröffentlichte Fotos von Sibylle Bergemann. Die Fotostrecke umfasst 18 Bilder aus vier Jahrzehnten. Ihre Modefotos und Alltagsaufnahmen machten Bergemann zur bedeutendsten Fotografin der DDR und verhalfen ihr zu internationaler Bekanntheit. Bergemanns ab den Siebzigern entstandene Fotografien zeichnen sich durch einen besonderen, zuweilen melancholischen Blick auf den DDR-Alltag aus und wurden inzwischen in zahlreichen Ausstellungen weltweit gezeigt.
Tochter Frieda von Wild und Enkelin Lily von Wild haben den Nachlass der 2010 verstorbenen Bergemann gemeinsam mit der Berliner Loock Galerie digitalisiert, archiviert und ausgewählt, welche Fotos zur Veröffentlichung freigegeben werden. „Eine große Schwierigkeit ist, dass wir wissen, welche Bilder sie gemacht, aber niemals gezeigt hat. Da muss man zum Beispiel bei den Berlinbildern aufpassen, dass man nicht so ein Zeitzeugending draus macht. Also Fotos von Ecken veröffentlicht, die es so nicht mehr gibt und die man spannend findet. Aber die vielleicht gar nicht ihrem Anspruch genügt hätten“, so Frieda von Wild. Sibylle Bergemann selbst sei äußerst kritisch bei der Auswahl ihrer Fotos gewesen, ergänzt Lily von Wild: „Sie hat einmal zu mir gesagt, einen Fotografen zeichne aus, dass er ganz viele Bilder macht und sich am Ende für das eine Bild entscheidet.“
In diesem Jahr wäre Sibylle Bergemann 75 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass erscheint demnächst im Kehrer Verlag ein Buch mit Fotografien von ihr und im Frühjahr wird ihr Werk in drei Ausstellungen in Berlin präsentiert. Sibylle Bergemann, die 1990 die Fotoagentur Ostkreuz mitgründete, war mit dem Fotografen Arno Fischer liiert.