Werner M. Bahlsen: „Die Firma darf kein Spielfeld für Unternehmerkinder sein“
20 Jahre nach der Aufteilung des Keksherstellers Bahlsen zwischen ihm und seinem Bruder lässt sich die Familie von Werner M. Bahlsen coachen, damit es nicht noch einmal Streit um das Unternehmen gibt. Das haben Werner M. Bahlsen und seine Tochter Verena Bahlsen in einem Interview mit dem Magazin ZEIT für Unternehmer verraten, das in dieser Woche erstmals erscheint.
Familienunternehmen lösten quasi automatisch Diskussionen aus, findet Verena Bahlsen: „Mehrere Generationen müssen sich über viel Geld und Einfluss einigen, obwohl sie die Welt verschieden sehen“, so die 26-Jährige. Bisher gebe es zwar kein Konkurrenzdenken unter ihr und ihren drei Geschwistern. Aber Diskussionen seien vorprogrammiert, glaubt Bahlsen: „Ich wünsche mir, dass wir konstruktiv miteinander streiten und eine Lösung finden.“
Werner M. Bahlsen berichtet in dem neuen Unternehmermagazin der ZEIT davon, dass seine Kinder bestimmte Regeln erfüllen müssten, wenn sie den Kekshersteller später leiten wollen: „Wir haben Verantwortung für 10.000 Leute, inbegriffen die Familien der Mitarbeiter, die Firma darf kein Spielfeld für Unternehmerkinder sein.“
In dem Interview spricht Verena Bahlsen auch über ihr Verhältnis zu Werner M. Bahlsen. „Mein Vater ist für mich die größte Schwierigkeit“, so die 26-Jährige. „Er ist so ein Vorbild für mich, dass die Angst riesig ist, ihn zu enttäuschen.“
ZEIT für Unternehmer erscheint viermal im Jahr und wird rund 80.000 Entscheiderinnen und Entscheidern zugestellt. Konzipiert und produziert wird das Heft in der Wirtschaftsredaktion der Wochenzeitung DIE ZEIT.