ZEIT-Kinobeilage zur Berlinale 2006
Reportagen und Rezensionen, Interviews und Portraits sollen dem Leser einen Weg durch die Bilderfülle des wichtigsten deutschen Filmfestivals bahnen.
Das deutsche Kino ist so stark wie lange nicht mehr. Die ZEIT-Kinobeilage stellt die jüngste Generation der „Berliner Schule“ vor, deren Ästhetik über Deutschland hinaus Furore macht. Dazu Interviews mit Regisseur Oskar Roehler (der Michel Houellebecqs Roman „Elementarteilchen“ verfilmte) und Hans-Christian Schmid (dessen Exorzismus-Film „Requiem“ einen authentischen Fall aufgreift). Ein Portrait des herausragenden Schauspielers Jürgen Vogel, das den Autodidakten in der härtesten Rolle seines Lebens, als Vergewaltiger in „Der freie Wille“, zeigt. „Wenn man eine Figur wirklich ernsthaft spielt, darf man keine Distanz zu ihr aufbauen“, sagt Vogel. Für einen guten Schauspieler dürfe es keine Tabus und keine Peinlichkeiten geben.
Rosa von Praunheim gratuliert dem Teddy, dem schwul-lesbischen Filmpreis der Berlinale, zum 20. Geburtstag und die britische Starschauspielerin Tilda Swinton schreibt einen Brief über Zivilcourage. Zehn Prominente, darunter Sigourney Weaver, Franka Potente und Michael Ballhaus, verraten ihre Festival-Tipps. Die Mega-Stars George Clooney und Isabelle Huppert werden in ihren neuen politischen Rollen gezeigt; die beiden Oscar-Favoriten Philip Seymour Hoffman und Heath Ledger werden portraitiert; Diedrich Diedrichsen stellt den japanischen B-Movie-Meister Nobuo Nakagawa vor und ein Reporter bereist den Schauplatz des neuen Robert Altman-Films „A Prairie Home Companion“.
Und: Festival-Chef Dieter Kosslik malt sich die Zukunft der Berlinale aus und erträumt sich ein „Woodstock des Kinos“.